Ersatzleistung – was ist das eigentlich?

von unbekannt

Vom allerersten Tag des Studiums bis hin zum langersehnten Ende zieht sich ein besonders markanter roter Faden durch alle Seminare, Praktika und Line-Elemente. Die Ersatzleistung. Doch was ist das eigentlich genau?

Viele reagieren bei diesem Wort mit einer mittelgroßen bis sehr starken Angstreaktion, manch einer bekommt bei dem Gedanken daran schon eine royale Verstopfung der fazialen Talgdrüsen. Das ist auch verständlich, besonders nett klingt es ja auch wirklich nicht. Aber Angst sollte man davor nicht haben. Wieso?

Ein kleiner Exkurs: sämtliche Seminare, in denen man „geprüft“ wird, fallen unter den sogenannten „immanenten Prüfungscharakter“ – dieses wunderschöne Wort, was alle kennen und niemand versteht und was laut Google-Übersetzer bedeutet, dass im Seminar eine Leistung erbracht werden muss, die vorher festgelegt wurde. Das kann in zwei Richtungen tendieren: Mit OM beispielsweise, wo man jede Woche das erlernte Wissen abgefragt wird, hat man eins der schwierigeren Beispiele, aber ein beliebiges Chemie-Praktikum, wo man meistens nur geistig anwesend sein und nicht allzu müde aussehen sollte, gibt es auch. Und zum Glück öfter.

Wenn diese Leistung nun nicht erbracht wird, ist die Ersatzleistung fällig. Auch hier ist die Variabilität in der Durchführung groß, vom schriftlichen Test über 5 Seiten bis hin zu einem netten Plausch der Zuständigen bei einer Tasse Kaffee.

Infos zu der jeweiligen Ersatzleistung finden sich prinzipiell auf m3e. Sucht man beim jeweiligen Block im Unterpunkt „Organisatorisches“, ist dort meistens sehr klar dargelegt, wie die Ersatzleistung aussieht, wann sie stattfindet und ob man sich dafür extra anmelden muss. Das ist wichtig! Ersatzleistungen sollten auf jeden Fall wahrgenommen werden. Wieso das so ist, wird gleich noch erklärt. Praktisch ist auch auf jeden Fall, in den Jahrgangsgruppen die Suchfunktion zu nutzen, meist gibt es schon Erfahrungsberichte, oder eine Frage an den Jahrgang drüber zu stellen.

Die Ersatzleistung ist also nicht zwingend etwas, worum man sich bemühen sollte, aber es ist auch kein Weltuntergang. Tatsächlich sage ich oft, dass es durchaus hilfreich ist, mal in einem Seminar durchzufallen, um zu merken, dass es gar nicht so schlimm ist. Nicht durchfallen ist natürlich besser!

Kommen wir aber jetzt zum wichtigsten Teil: warum du auf keinen Fall eine verpassen solltest. Seit diesem Wintersemester (19/20) gibt es nämlich die neue Regelung, dass man für jedes Element maximal zwei Ersatzleistungen absolvieren kann. Das war vorher nicht so, es gab keinerlei Vorgabe, wie viele es geben musste. Das war natürlich auf der einen Seite gut, da man auch manchmal vier Chancen auf Wiederholung bekommen hat, andererseits konnte man auch einer gewissen Willkür ausgeliefert sein und nur eine bekommen. Daher ist es prinzipiell gut, dass es diese Regelung gibt.

Kritisch ist diese Regelung natürlich für die Elemente, in denen man grundsätzlich mehr lernen muss, wie der allseits beliebte Block 9 oder die „Block-2-Prüfung“, die eigentlich gar keine Prüfung ist, sondern ein Schwerpunktseminar mit immanentem Prüfungscharakter, in dem die korrekte Beantwortung der Fragen die Leistungsüberprüfung darstellt. Daher hat man auch hier immer nur zwei Chancen auf Bestehen.

Alle weiteren Infos über die genauen Richtlinien zum immanenten Prüfungscharakter finden sich ebenfalls auf m3e. Informieren lohnt sich!

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